Luftrettungsstaffel Bayern nun auch auf DLR Gelände beheimatet

Unmittelbar vor der Jahreshauptversammlung der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. wurde am Samstag, den 25. März 2017 der neue Luftbeobachtungsstützpunkt auf dem Gelände des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen offiziell in Dienst gestellt. Bereits seit dem 1. Januar 2017 ist die Flugsportgruppe im DLR Oberpfaffenhofen e.V. ein Stützpunkt der Luftrettungsstaffel Bayern. Für die offizielle Einweihung besuchte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann die neue Lokalität und enthüllte zusammen mit dem Vorstand der Luftrettungsstaffel und der Flugsportgruppe vor zahlreichen Vertretern der umliegenden Katastrophenschutzbehörden das neue Wappen. Ausgestellt wurden während der Veranstaltung ein echtzeitfähiges Kamerasystem für das Forschungsflugzeug Antares DLR-H2, das Mitarbeiter von VABENE++ live demonstrierten, sowie einige Einsatzbeispiele für die Luftbilddaten aus der Praxis anhand von Kartenmaterial des ZKI.

Mit der Auflösung des Bundeswehrstandortes und des dortigen Flughafenbetriebs in Fürstenfeldbruck musste sich auch die Luftrettungsstaffel eine neue Heimat suchen. Eine Auflösung des Stützpunktes kam nicht in Frage, denn um sicherzustellen, dass jeder Punkt Oberbayerns innerhalb von 30 Minuten nach dem Start von einem der Flugzeuge erreicht und die Gesamtfläche von Oberbayern innerhalb von 1 ½ Stunden abgeflogen werden kann, sind sieben Stützpunkte nötig. Nicht nur aufgrund der Nähe, sondern auch wegen der guten Infrastruktur wurde die Flugsportgruppe am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen um Unterstützung gebeten.

Der Flugsport am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen hat eine lange Tradition. Spätestens seit 1957 starteten die ersten privaten Segelflieger von dem Flughafen. Bis zur Jahrtausendwende gab es insgesamt drei Flugsportvereine, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. 2006 schlossen sich die drei Vereine zusammen und agieren seither als Flugsportgruppe (FSG) im DLR Oberpfaffenhofen e.V. Heute hat die FSG knapp 400 Mitglieder und betreibt 9 Motorflugzeuge, 2 Motorsegler und 11 Segelflugzeuge. Die große Flotte motorisierter Flugzeuge und die gute Infrastruktur am Sonderflughafen Oberpfaffenhofen machte die FSG zu einem idealen Partner für die bayerische Luftrettungsstaffel.

Die gesamte Einsatzstruktur der Luftrettungsstaffel Bayern e.V. stützt sich auf Luftsportvereine und das ehrenamtliche Engagement von Sportfliegern. In ganz Bayern stellt die Luftrettungsstaffel an 32 Flughäfen über 150 Flugzeuge bereit, um in Einsatzfällen die Rettungskräfte mit einem Blick von oben zu unterstützen. Dies umfasst die Überwachung von Waldbränden, Beobachtung von Lawinen und Sichtung der Hochwasserlage bis hin zur Vermisstensuche. Aber auch im Umweltschutz oder bei der Luftbildarchäologie kann die Staffel eingesetzt werden. Bald könnten diese Anwendungen durch das Forschungsflugzeug Antares DLR-H2 mit seinem echtzeitfähigem Kamerasystem aus VABENE++ unterstützt werden. Die hochaufgelösten Luftbilder werden direkt zum Boden übertragen und können dort lagegenaue Detailinformationen liefern - ein großer Mehrwert für die Einsatz- und Lageplanung vor Ort.

Mit der Indienststellung des Standorts Oberpfaffenhofen kann die Luftrettungsstaffel in Bayern ihre Dienste wieder in vollem Umfang anbieten.