Wirkungen des Verkehrs auf Wirtschaft, Gesellschaft und Raum

Wirkungen des Verkehrs auf Wirtschaft, Gesellschaft und Raum
DLR/Tennert

Mobilität – ein Thema mit vielen Facetten

Mobilität, Wirtschaft und Gesellschaft hängen eng zusammen und sind fortlaufend im Wandel: Verändern sich die Rahmenbedingungen des Personen- und Güterverkehrs, wirkt sich das auch auf die gesellschaftlichen Beziehungen und das Verkehrsaufkommen aus. Umgekehrt beeinflussen gesellschaftliche Strukturen und Raumstrukturen, in welchem Umfang Menschen mobil sein können, welche Verkehrsarten genutzt und welche Weg- und Transportstrecken zurückgelegt werden.

Mannigfaltige Wechselbeziehungen

Der Wandel von Mobilität, Ökonomie, Gesellschaft und Raum wirft viele Fragen auf: Re-Urbanisierung und demographische Entwicklungen verlangen nach neuen Konzepten zur Sicherstellung von Mobilität und sozialer Teilhabe. Die Verdichtung in Metropolenregionen eröffnet neue Chancen, Alltagswege nicht nur mit dem eigenen Auto, sondern auch zu Fuß oder mit Fahrrad, öffentlichen Verkehrsmitteln und Car-Sharing zu bewältigen. Die Untersuchung der Faktoren, die zu einer Akzeptanz neuer Technologien und Verkehrskonzepte beitragen, ist für eine effiziente Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit in der Mobilität wesentlich. Dabei müssen die Folgen verkehrspolitischer Maßnahmen auf Raum und Gesellschaft bedacht werden, zum Beispiel wenn öffentlicher Verkehr im ländlichen Raum ausgedünnt wird oder wenn stadtpolitische Maßnahmen die Abkehr vom eigenen Auto fördern und damit die Struktur der Räume und das Mobilitätsverhalten verändern. Für den Fernverkehr, mit seinem großen Anteil an den verkehrlichen ökologischen Auswirkungen, wird es in Zukunft davon abhängen, inwieweit technische Innovationen die Lasten des Verkehrs mindern können. Gleichzeitig wird auch hier die Verkehrsentwicklung und der Anteil der Verkehrsmodi, insbesondere Luftverkehr, Schiene und Straße, die Wechselwirkungen zwischen Verkehr, Raum und Umwelt bestimmen.

Die internationale Arbeitsteilung – die Globalisierung – hat sich rasant entwickelt. . Neue Logistikkonzepte, schnellere und zuverlässige Verkehrswege ermöglichen „Just-in-time“-Belieferungen und verändern damit Produktionsstrukturen in Deutschland. Der Boom des Internethandels hat Folgen für Wirtschaftsbranchen, Transportsektor und Verkehrsaufkommen. Der technologische und gesellschaftliche Wandel kann das Verkehrsaufkommen erhöhen, aber auch neue Perspektiven für mehr Nachhaltigkeit eröffnen: So können neue Konzepte der City-Logistik  dabei helfen, Güter effizienter zu transportieren und die Belastung der Innenstädte zu reduzieren. 

Breiter Forschungsfokus

Quelle: CC-0/pixbay.com

Wie sich solche gesellschaftliche und sozio-ökonomische Dynamiken und Trends auf die Mobilität der Zukunft (sowohl in den Bereichen Personen-, Personenwirtschafts- als auch Güterverkehr) auswirken, stellt eine zentrale Fragestellungen des Projekts dar. Ein wichtiger Schwerpunkt ist dabei die Erforschung der Hintergründe der Verkehrsmittelwahl und der Verkehrsentstehung. Ein weiterer Fokus liegt auf der Analyse und der Projizierung möglicher Entwicklungen der Fernverkehre auf der Straße, der Schiene und in der Luft. Die Analysen zum Verkehrsverhalten werden in dem Projekt weiter verbessert und fließen in die VEU-Szenarien über zukünftige Verkehrsentwicklungen und deren Umweltwirkungen ein. Zudem werden Wechselwirkungen zwischen Mobilität, Raumstruktur und sozialen Effekten auch auf kleinräumiger Ebene untersucht – z.B in innerstädtischen Quartieren, in denen gesellschaftliche und ökonomische Veränderungsprozesse besonders deutlich sind und eine Reihe zukunftsweisender Verkehrstechnologien und Mobilitätskonzepte umgesetzt werden können.

Zusätzlich wird die – in Vorgängerprojekten bereits begonnene – Untersuchung ökonomischer Auswirkungen des Verkehrs auf Beschäftigung und Wirtschaft bestimmter Branchen erweitert. Im Fokus steht die im Analyse ökonomischer Effekte durch die Einführung  und Produktion innovativer Fahrzeugtechnologien.