Reallabor Schorndorf: Projekt für bedarfsorientierten Nahverkehr gewinnt Mercedes-Benz Vans als Partner

Ein digital gestütztes Buskonzept, das ohne feste Haltestellen auskommt und den Nahverkehr an die individuellen Ansprüche der Nutzer anpasst – mit diesem Ziel ist das Projekt Reallabor Schorndorf im Februar gestartet. Die Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen in den nächsten drei Jahren gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung das dazu benötigte Konzept entwickeln, im Pilotversuch umsetzen und auswerten. Mit Mercedes-Benz Vans unterstützt ab sofort auch ein weltweit tätiger Hersteller von Transportern das Projekt als Kooperationspartner.

"Mit Mercedes-Benz Vans konnten wir einen hochkarätigen Partner aus der Automobilindustrie gewinnen, der uns im Reallabor Schorndorf bei der technischen Entwicklung der Fahrzeuge genauso unterstützen wird wie beim Erstellen und Erproben des Bedienkonzepts", fasst Projektleiter und DLR-Wissenschaftler im Bereich Verkehr Matthias Klötzke zusammen. "Wir freuen uns das Projekt in der Geburtsstadt Gottlieb Daimlers unterstützen zu können und so einen aktiven Beitrag für die Zukunft des ÖPNVs zu leisten. Gemeinsam mit den Projektpartnern haben wir hier die Chance, den heutigen und künftigen Veränderungen der Mobilität zu begegnen und wichtige Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen, die uns künftig helfen, optimale Fahrzeuge zur Verfügung zu stellen", sagt Stefan Maurer, Leiter Future Transportation Systems bei Mercedes-Benz Vans.

Fahrzeuge und Know-how für den Nahverkehr der Zukunft

Konkret wird Mercedes-Benz Vans zunächst einen Minibus des Typs "Sprinter City 35" zur Verfügung stellen. Dieser soll im Austausch mit Projektpartnern und zukünftigen Nutzern erprobt und weiterentwickelt werden – beispielsweise hinsichtlich Fahrzeugarchitektur und Abmessungen, Innenraumgestaltung und Barrierefreiheit. Gleichzeitig unterstützt der Stuttgarter Konzern mit seinem Know-how die Gestaltung des Bedienkonzepts, mit dem der Nutzer in Zukunft den Bus „rufen“ kann. Gleiches gilt für das Design der Schnittstellen, welche die durchgängige Kommunikation zwischen Nutzern, Leitstelle und Busfahrern ermöglichen soll. Außerdem wird sich das Unternehmen bei der Konzeption und Durchführung der sogenannten Mobilitätswerkstätten beteiligen. Dieses Veranstaltungsformat bezieht die Schorndorfer Bürgerinnen und Bürger intensiv mit ein, um vorhandenes Wissen, Wünsche und Anforderungen zu erfassen und so die Akzeptanz und Transparenz des Projekts zu fördern.

Ab sofort: Start der Informations- und Beteiligungsphase

Seit dem offiziellen Beginn des Reallabors im Februar haben die Projektpartner intensiv an Informationsmaterialien und einem Konzept für die Bürgerbeteiligung gearbeitet. "Der Aspekt der Partizipation ist ein Schwerpunkt des Reallabors. Wir wollen die Bürger und kommunalen Gremien so früh wie möglich in unsere Arbeit einbeziehen und freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen, die uns schon jetzt erreicht haben", sagt DLR-Forscher Matthias Klötzke. Einen Einblick ins Reallabor Schorndorf gaben die Projektpartner im Juli und August am Infostand auf dem Schorndorfer Wochenmarkt. Informationen finden sich auch auf der Internetseite www.reallabor-schorndorf.de.

Zum Reallabor Schorndorf

Das "Reallabor Schorndorf: Zukunftsweisender Öffentlicher Verkehr - Bürgerorientierte Optimierung der Leistungsfähigkeit, Effizienz und Attraktivität im Nahverkehr (BOOLEAN)" ist eines von sieben Forschungsprojekten, die gefördert vom baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zukunftsfähige Lösungen für Herausforderungen in Ballungsräume erproben. In den Reallaboren stoßen Wissenschaftler zusammen mit Kommunen, Unternehmen und Bürgern Veränderungen in der Stadt an und untersuchen diese. Das Reallabor Schorndorf erhält eine Förderung von rund 1,2 Millionen Euro über eine Projektlaufzeit von drei Jahren. Zu den Projektpartnern gehören das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Zentrum für Interdisziplinäre Risiko- und Innovationsforschung (ZIRIUS) der Universität Stuttgart, die Hochschule Esslingen, die Stadt Schorndorf, der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS), Mercedes-Benz Vans sowie Knauss Linienbussen.