XCYCLE - Mehr Sicherheit für Radfahrer

Radfahrer an der DLR Forschungskreuzung in Braunschweig
DLR Radfahrer an der DLR Forschungskreuzung in Braunschweig

Sicherer Stadtverkehr mit Ihrer Hilfe

Im Rahmen des EU-Projekts XCYCLE untersucht das DLR, mit welchen Maßnahmen Kreuzungen in Braunschweig und anderen Städten für Radfahrer sicherer gemacht werden könnten.  Dafür wird unter anderem eine Umfrage durchgeführt, an der Sie hier Teilnehmen können. Die Teilnahme dauert etwa zehn Minuten. Die Einschätzungen darüber, wie das Verkehrsgeschehen an einer Kreuzung erlebt wird, helfen dabei die Forschung an den Bedürfnissen der Bürger auszurichten.

DLR forscht an kritischen Situationen mit Fahrradfahrern

Ein Fahrradfahrer radelt gemütlich durch Braunschweig, fährt an einer grünen Ampelkreuzung gerade aus und plötzlich kommt von links ein abbiegender LKW gerade noch rechtzeitig mit einer Vollbremsung vor ihm zum Stehen. Glück gehabt. Leider sieht die Realität oft anders aus. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) arbeiten im EU-Projekt XCYCLE an innovativen Lösungen, die zukünftig die Sicherheit der Radfahrer im Verkehr erhöhen und die 81.000 Fahrradunfälle im Jahr (laut statistischem Bundesamt) verringern sollen.

Seit 2015 forscht das DLR im Projekt XCYCLE gemeinsam mit acht internationalen Projektpartnern an der drahtlosen Vernetzung von Fahrzeugen, Radfahrern und intelligenter Infrastruktur, wie zum Beispiel Kameraerfassungs- und Kommunikationstechnik. Dazu werden an der Forschungskreuzung im Braunschweiger Innenstadtring Fahrmanöver mit Hilfe von Sensoren anonymisiert aufgezeichnet. So erhalten die DLR-Forscher Daten über das Zusammentreffen von motorisiertem Verkehr und Radfahrern, aus denen sie ableiten können, wann eine kritische Situation stattgefunden hat und wie sie entstanden ist. Ein aufkommender Konflikt kann so bereits im Vorfeld erkannt und gegebenenfalls verhindert werden.

Wie können rechtzeitige Warnungen aussehen?

Im Projekt XCYCLE werden verschiedene Warnungen auf ihre Effizienz geprüft. Ab Frühjahr 2018 wird an der Forschungskreuzung in Braunschweig ein adaptiv geschaltetes Blinklicht, ein sogenanntes „Amber Light“, angebracht. Das Ziel dieses Schutzblinkers besteht darin, die Aufmerksamkeit des Autofahrers zu wecken und auf von hinten herannahende Radfahrer hinzuweisen, um kritische Situationen zu vermeiden. Außerdem werden weitere Warnoptionen getestet. Entwicklungen in der Infrastruktur-zu-Fahrzeug-Kommunikation helfen dabei, die Systeme in den Fahrzeugen durch infrastrukturell erfasste Informationen zu verbessern. So wäre es zum Beispiel denkbar, dass einem LKW- beziehungsweise Autofahrer die Position des Radfahrers auf einer lokalen Karte in seinem Fahrzeug angezeigt wird. Eine andere Option wäre die Warnung des LKW-Fahrers durch Vibrationen des Lenkrads, bis hin zu einem aktiven Eingriff, also einer Gefahrenbremsung. Auf der anderen Seite könnte auch der Radfahrer über den unsicheren Verkehrszustand informiert werden, beispielsweise durch ein Anzeigenelement, wie eine LED-Leiste, die am Lenker angebracht ist. Um zusätzlich motorisierte Verkehrsteilnehmer anzusprechen, die nicht mit einer fahrzeugseitigen Technik zum Empfang einer Warnung ausgestattet sind, wird untersucht, ob eine aktive Beschilderung hilfreich wäre.