Parlamentarischer Abend in Berlin präsentierte Forschung „Made in Braunschweig“

Wie sieht die Mobilität der Zukunft aus? Was bedeuten die technologischen Entwicklungen für unser gesellschaftliches Zusammenleben und wie verändert diese Transformation die Arbeitswelt? Um diese Fragen ging es bei dem gemeinsamen Parlamentarischen Abend der Stadt Braunschweig mit bundesweit führenden Forschungseinrichtungen aus Braunschweig am Donnerstag, 30. November, in der Landesvertretung Niedersachsen in Berlin. Die Botschaft: In der Region Braunschweig entsteht die Mobilität von morgen als Gemeinschaftsprojekt. Die in diesem Feld führenden Forschungseinrichtungen wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und die Technische Universität Braunschweig gaben einen Einblick in ihre Forschung und zeichneten ein Zukunftsbild für die digitale und autonome Mobilität. Die Volkswagen Financial Services AG, Europas größter automobiler Finanzdienstleister mit Sitz in Braunschweig, präsentierte eine in Entwicklung befindliche neue Mobilitätsplattform.

©DLR Eindrücke des Parlamentarischen Abends in Berlin.

Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum, der den Parlamentarischen Abend initiiert hatte, begrüßte die rund 200 Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Grußworte kamen von Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung und Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr.  

In den Kurzvorträgen gaben die Forschungseinrichtungen Einblicke in unterschiedliche Aspekte ihrer Arbeit und präsentierten ihre Projekte in dem Zukunftsfeld mit all seinen Chancen und Herausforderungen. Dabei wurde deutlich, dass Braunschweig mit seinen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Netzwerken ein produktives Feld für interdisziplinäre Forschungskooperationen auf Testfeldern und in Reallaboren bietet. Übergeordnetes Ziel ist es, Grundlagen für eine sichere automatisierte und vernetzte Mobilität zu entwickeln und in anwendungsorientierten und digital durchgängigen Szenarien auf die Straße zu bringen.

So forscht das Institut für Verkehrssystemtechnik am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig beispielsweise an der Gestaltung des Arbeitsplatzes der Technischen Aufsicht. Denn noch ist das automatisierte Fahren nicht Realität auf unseren Straßen. Für eine schnellere Einführung der selbstfahrenden Fahrzeuge braucht es nicht nur die Unterstützung durch eine vernetzte Infrastruktur, sondern auch durch eine Fernüberwachung. Diese kann ein Remote Operator übernehmen, der das Fahrzeug unterstützt – insbesondere in Situationen, welche die Fähigkeiten der Fahrzeugautomation übersteigen. Solche Themen, „Human Factors“ genannt, werden beim DLR verknüpft mit Know-How zum Verkehrssystem, zu Fahrzeugkonzepten, zu Künstlicher Intelligenz und vielem mehr. 

Die Vorträge hielten Prof. Dr. Roman Henze, (Technische Universität Braunschweig – NFF), Prof. Dr. Michael Ortgiese, (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt), Dr. Thorsten Schrader, (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), Prof. Dr. Simone Kauffeld (Technische Universität Braunschweig – NFF), Dr. Christoph Leicht (Physikalisch-Technische Bundesanstalt), Prof. Dr. Axel Hahn (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) sowie Dr. Christian Dahlheim (CEO, Volkswagen Financial Serivces). Ein Speeddating zum Abschluss des offiziellen Veranstaltungsteils gab Gelegenheit für weitere Fragen und lud zum persönlichen Austausch mit den Forschenden ein. 

Prof. Dr. Karsten Lemmer, DLR-Vorstandsmitglied für Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen, nahm an der Podiumsdiskussion teil. Er sagte: „DLR-Forschung findet immer schnell den Weg in die Anwendung. Die gemeinsame Forschung des DLR mit der Industrie skaliert Ideen zu Innovationen. Gleichzeitig dienen die Forschungsanlagen und Testfelder des DLR beispielsweise Behörden dazu, regulatorische Fragen für die ,Mobilität von morgen‘ wissenschaftlich zu beleuchten. So schaffen wir unverzichtbare Voraussetzungen für das automatisierte und vernetzte Fahren der Zukunft. Eine gute Investition in die Innovationspipeline – gestern, heute und morgen.“ 

Weitere Informationen unter www.braunschweig.de/pabs

Nähere Informationen zur Forschung des DLR zum Thema Fernüberwachung/Remote Operation hier.