EVer: Energie und Verkehr

Zum Erreichen der klimapolitischen Ziele Deutschlands sind gravierende Veränderungen im Energie- und im Verkehrssystem notwendig. Im Energiesektor hat die Umstellung auf erneuerbare Stromerzeugung bereits begonnen und es konnten deutliche Fortschritte realisiert werden, wenngleich der weitere Ausbau des erneuerbaren Anteils mit Herausforderungen verbunden ist. Dagegen gab es im Verkehrssektor - besonders im dominanten Straßenverkehr - bislang nur marginale Umstellungen auf alternative Antriebe und Energieträger. In den nächsten Jahren sind hier deutlich verstärkte Anstrengungen notwendig.

Infolge der notwendigen Veränderungen in beiden Sektoren ist für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu erwarten, dass die Kopplung von Energie- und Verkehrssystem wesentlich enger werden wird. So ergeben sich aus der Dekarbonisierung des Verkehrs, zum Beispiel mittels einer stärkeren Elektrifizierung, Folgen für den Energiesektor. Einerseits gibt es die Herausforderung, dass die insgesamt nachgefragte Strommenge durch die Elektrifizierung des Verkehrs steigt; andererseits werden in den Möglichkeiten, zeitweiligen Überschussstrom aus fluktuierenden regenerativen Erzeugungsquellen in Fahrzeugbatterien zu speichern oder in Kraftstoffe zu wandeln, Chancen gesehen. Gleichwohl solche Ansätze technologisch machbar erscheinen, ist heute weitgehend unklar, ob und unter welchen Bedingungen sie im großen Maßstab realistisch sind, wenn das Verhalten von Verkehrsteilnehmern und Fahrzeugnutzern mitberücksichtigt wird.

Ziele

Das Ziel des Projekts „Energie und Verkehr“ ist es, die Wechselwirkungen im Verkehrssystem und in der Energieerzeugung zu quantifizieren und zu analysieren. Im Projekt werden Entwicklungen für das deutsche Verkehrs- und Energiesystem erarbeitet sowie mittels Modellen evaluiert. Diese Entwicklungen dienen dazu, einen Weg zu einer möglichst weitgehenden Dekarbonisierung des Straßenverkehrs aufzuzeigen. Dabei werden alle aus heutiger Sicht infrage kommenden alternativen Antriebe und erneuerbaren Kraftstoffe berücksichtigt.

Vorgehensweise

Im Projekt wird ein umfassender Ansatz zur Abschätzung der Wirkungen entwickelt, und durch neue Modelle werden Verkehr und Energie stärker vernetzt. Darüber hinaus werden die Wechselwirkungen zwischen dem Energiebedarf des Verkehrs und der Bereitstellung der Energie besser verstanden.

Inhaltliches Ziel von EVer ist somit die Identifikation eines Maßnahmenbündels, das der Energiewende im Straßenverkehr auf ganz unterschiedlichen Ebenen, von der Flottenumstellung bis zum Ladeverhalten zum Durchbruch verhilft. Diese Maßnahmen werden in Form einer Roadmap ausgearbeitet. Um dieses Ergebnis zu erreichen, wird in EVer ein innovatives gekoppeltes Modell des Energie- und des Verkehrssektors aufgebaut. Diese Modellkopplung ist das wissenschaftlich-methodische Ziel des Projekts.