Nahes Infrarot zur Detektion von Wasserflächen für Flutszenarien

Flut ist eine der am häufigsten auftretenden Naturkatastrophen in Deutschland. Gerade für Rettungskräfte und BOS-Einheiten ist es wichtig, schnell und genau zu wissen, wo sich überflutete Gebiete befinden und welche Straßen davon betroffen sind. Für eine zuverlässigere Detektion von Wasserflächen wurde das Spektrum des 3K Sensorsystems um das nahe Infrarot erweitert. Abbildung (1) zeigt die Anordnung der Kameras mit einer modifizierten im nahen Infrarot sensitiven Kamera in vertikaler Blickrichtung. Mit dieser Anordnung kann ein Gesamtbild mit vier Bändern rot, grün, blau und nahes Infrarot flächendeckend aufgenommen werden.

Aufgrund der Tatsache, dass sich Wasser im nahen Infrarot besonders einfach von anderen Bodenbedeckungen unterscheiden lässt, sollen auf der Basis dieser spektralen Erweiterung Methoden und Prozessoren für die automatisierte Wasserdetektion entwickelt werden. Die automatisierte Wasserdetektion soll vor allem bei Hochwasserereignissen eingesetzt werden, um möglichst rasch Lageinformationen, wie etwa Überflutungsflächen sowie betroffene Straßenabschnitte, Rettungskräften und Lagezentren zur Verfügung zu stellen.

Abbildung (2) zeigt exemplarisch für den Innenstadtbereich von Landsberg am Lech (Bayern) eine Bildsequenz mit einer Echtfarbendarstellung (links) und dem aus rotem- und nahem Infrarot abgeleiteten spektralen Index - Normalized Difference Vegetation Index (NDVI). Die abgeleitete Wassermaske (rechts) wurde mit Hilfe eines auf dem NDVI basierenden bildstatistischen Verfahrens generiert. Dieses Verfahren soll als Grundlage des im Rahmen des Projektes zu entwickelnden Prozessors für die automatisierte Wassermaskenableitung fungieren.