Remote Operation: Ein wichtiger Baustein aus Braunschweig für die Mobilität der Zukunft

 

Aus Braunschweig wird ein wichtiger Baustein für die Mobilität der Zukunft geliefert: Das Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt forscht intensiv daran, wie das Konzept der Remote Operation von automatisierten und vernetzen Fahrzeugen umgesetzt und der Arbeitsplatz für die Remote Operation gestaltet werden kann.

Autonome und vernetzte Fahrzeuge können in der Mobilität der Zukunft die meisten Aufgaben bereits selbstständig bewältigen. Dennoch treten gelegentlich Situationen auf, in denen die Fahrzeuge menschliche Unterstützung benötigen. Treffen sie auf ein Problem, bei dem sie nicht weiterwissen, steht Sicherheit an erster Stelle. Häufig bedeutet das: an den Straßenrand fahren und anhalten. Um von dort aus sicher und schnell weiterzukommen, forscht das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik an der Technischen Aufsicht dieser Fahrzeuge aus der Ferne. In unklaren Situationen kann das autonome Fahrzeug dann über eine Datenverbindung Unterstützung bei einer Technischen Aufsicht anfordern.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Fahrzeuge sind vorhanden – auch in Deutschland. Das „Gesetz zum Autonomen Fahren“ trat bereits im Juli 2021 in Kraft und wurde mit der „Verordnung zum Autonomen Fahren“ genauer geregelt. Für Betrieb und Haftung der autonomen Fahrzeuge spielt dabei die Remote Operation beziehungsweise die Technische Aufsicht – so die Formulierung im Gesetz – eine entscheidende Rolle.

Ausgerüstet mit Monitoren, Bedienoberflächen und Headsets könnten in Zukunft mehrere Remote-Operateurinnen und -Operateure in einer Zentrale zusammensitzen und autonome Fahrzeuge durch schwierige Situationen lotsen. Parkt zum Beispiel ein Lieferfahrzeug in zweiter Reihe, fährt ein solches Auto nicht aus eigener Entscheidung über eine durchgezogene Linie, sondern bleibt stehen. Ähnliche Situationen können im Kontext von Baustellen entstehen, die im System noch nicht hinterlegt und der Automation deshalb nicht bekannt sind.

Am DLR untersuchen wir sehr anwendungsnah in zahlreichen nationalen und internationalen Projekten, welche Informationen Remote-Operateurinnen und -Operateure in Zukunft ganz konkret an ihrem Arbeitsplatz benötigen, um autonome Fahrzeuge in für die Automation unklaren Situationen zügig und sicher unterstützen zu können und testen die Vernetzung der automatisierten Forschungsfahrzeuge und die Zusammenarbeit mit der Technischen Aufsicht in unseren Simulatoren und mit unseren Fahrzeugen im Testfeld Niedersachsen.