Bluetooth-Sensorik für das Verkehrsmanagement

Die Stadt Konstanz leidet seit Jahren unter erheblichen Verkehrsproblemen. An den Nachmittagen kommt es immer wieder zur Staubildung bis hin zum Verkehrskollaps. Ursache sind die vielen Besucher, die im Rahmen des grenzüberschreitenden Verkehrs insbesondere während der Schweizer Schulferien sowie an Feiertagen zum Einkaufen in die Stadt kommen. An diesen sog. Hochlasttagen kommen die vorhandenen Verkehrsinfrastrukturen und Parkplatz-Kapazitäten innerhalb kürzester an ihre Grenzen, sodass die Autofahrer auf Parkplatzsuche die Straßen verstopfen bzw. sich vor den Zufahrten der Parkhäuser stauen und damit weiträumige Rückstaus erzeugen.
Die aktuelle Verkehrssituation in Konstanz beeinträchtigt dabei allerdings nicht nur die Lebensqualität der Anwohner und die Umwelt. Auch die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei sind stark betroffen und können nicht mehr garantieren, dass die vorgeschriebenen Hilfsfristen eingehalten werden.
Vabene++ unterstützt in diesem Zusammenhang die Stadt Konstanz bei der Erhebung von Verkehrsdaten und der Bewertung von Verkehrsmanagementmaßnahmen. So kamen während der Osterfeiertage (13.04. bis 25.04.2017) sowie während der Pfingstferien (02.06. bis 19.06.2017) die am Institut für Verkehrssystemtechnik entwickelten Bluetooth-Sensoren zum Einsatz, um die Verkehrsströme im Konstanzer Straßennetz mittels funkbasierter Telekommunikationsschnittstellen zu erfassen. Diese Sensoren stellen eine zuverlässige und kostengünstige Möglichkeit dar, um verkehrliche Kenngrößen ad-hoc über temporäre, autarke Aufbauten zu bestimmen.
Mit Hilfe der Messungen sollen neue Erkenntnisse hinsichtlich der Verteilung des Verkehrs in der und um die Konstanzer Altstadt gewonnen werden mit dem Ziel Anreise- bzw. Ausweichrouten vor Ort langfristig zu optimieren. Für diesen Zweck sind Informationen bezüglich des Auftretens von Anreisespitzen sowie die Detektion des lokalen Mobilitätsverhaltens erforderlich. Mit den aufgenommenen Daten erstellt das Vabene++ Team aktuell zudem ein geeignetes Simulationsmodell, das es der Stadt ermöglichen wird, verschiedene Verkehrsmanagementmaßnahmen zu bewerten und so bestehende ebenso wie zukünftige Konzepte zielgerichtet miteinander zu vergleichen.

Hier ein Beitrag zur kritischen Verkehrssituation in Konstanz.