Drohne, Shuttle, E-Roller? Wie sehen Jugendliche die Verkehrswelt von morgen?

©Julian Kücklich

"E-Roller braucht die Welt nicht!" "Ich wünsche mir ein Chamäleon-Auto, in dem ich nicht immer gesehen werde." "Es wird kleine autonome Busse geben, die direkt vor der Haustür abfahren." "In der Zukunft gibt es keine Diesel- oder Benzinautos mehr." "Es wird neue umweltfreundliche Antriebe für Flugzeuge geben."

Das sind nur einige der Vorstellungen, die Wissenschaftler des Instituts für Verkehrssystemtechnik in einer Schul-Zukunfts-Studie gesammelt haben. 

Es wurden Schüler und Schülerinnen sowie Eltern und Lehrkräfte von sechs Schulen in Niedersachsen befragt, wie sie sich die Zukunft in 5, 15 und 35 Jahren vorstellen und wie ihr Fahrzeug der Zukunft aussehen soll. Die Wissenschaftler möchten herausfinden, welche Erwartungen die Befragten an die Mobilität der Zukunft haben. Ziel ist es die gewonnenen Erkenntnisse als Grundlage zur Forschung zu nehmen. Das Projekt soll auch noch in weiteren Schulen bundesweit durchgeführt werden.
 

Wie soll die Verkehrswelt von morgen aussehen? Was ist besonders wichtig?


Vor allem Elektromobilität, Umwelt und Nachhaltigkeit waren wichtige Themen bei den Befragten. Sowohl die Jugendlichen als auch die Erwachsenen haben viele Wünsche und Vorstellungen gemein. Das (autonome) Auto bleibt weiterhin ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens, da ihnen ihre Unabhängigkeit wichtig bleibt, umso mehr in ländlichen Regionen. Sie möchten selbst entscheiden wann und wo sie autonom fahren. Dagegen sollen in der Stadt die Innenstädte autofrei sein und auch sonst nur noch autonome Fahrzeuge verkehren, wie autonome Straßenbahnen, Bahnen und Busse, sowie E-Taxis. In Großstädten soll ein eigenes Auto nicht mehr nötig sein. Als Backup-Lösung soll das eigene Auto aber noch per App für Notfälle erreichbar sein. Sehr wichtig war den Befragten auch der öffentliche Personennahverkehr.  Dieser soll, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, weiter ausgebaut werden und kostenfrei sein. Generell werden ein Ausbau und eine Förderung der gesamten Infrastruktur gewünscht, die auch eine größere Anzahl an Fahrradwegen/-schnellstraßen beinhaltet. Es soll ein verändertes Verkehrsleitsystem geben: Verkehr in mehreren Etagen, ein unterirdischer Ausbau des Verkehrs sowie induktive Ladespuren unter der Erde. Speziell die Erwachsenen haben noch die Idee von autonomen Elektrokapseln, die alle 10 min durch die Stadt fahren oder über einen Handydienst bestellt werden können. Diese Elektrokapseln sollen sich zu größeren Einheiten zusammenschließen können und bei längeren Strecken an die Bahn andocken und auf Schienen fahren. Diese könnten auch unterirdisch verlaufen. Generell besteht auch der Wunsch per App sein Auto oder Shuttle rufen zu können.

Eine umweltfreundliche, innovative Welt

Es werden mehr Grünflächen  in den Städten gefordert. Außerdem wird eine CO2-Steuer gewünscht. Vor allem die Jugendlichen drängen auf eine Änderung der Politik, die mehr Geld in die Forschung und Förderung der E-Mobilität investieren soll. Speziell das Recyclingproblem alter Batterien und die Erforschung unschädlicher Batterien für E-Fahrzeuge sind sowohl den Jugendlichen als auch den Erwachsenen wichtig sowie die Forschung an Alternativen zu Rädern und neuen Antrieben. Strom soll aus alternativen Rohstoffen gewonnen und die Entwicklung von Alternativen zu Öl und Plastik vorangetrieben werden. Generell soll mehr auf eine Entwicklung nachhaltiger Produkte geachtet werden. Weitere Wünsche sind eine stärkere Forschung an emissionsarmen Flugzeugen, Forschung an Wasserstoff, die Wiederbelebung der Forschung an der Magnetschwebebahn, der Forschung an der Vakuum-Bahn, die Entwicklung von Hyperloops und Hyperschallmodellen und eine Neuauflegung der Magnetschwebetechnik. Erste fliegende Fahrzeuge für Rettungseinsätze sind auch denkbar. Auch für die Raumfahrt haben die Jugendlichen und Erwachsenen Ideen und Wünsche und träumen von einem Ausbau der Raumfahrt, dem Tourismus auf Mond und Mars und sogar von der Besiedlung des Mars.


Es wird eine Welt gewünscht in der auf Umwelt und Nachhaltigkeit gesetzt wird, in der das eigene Fahrzeug den Besitzer versteht und mit ihm kommuniziert, in der erste Drohnen Pakete und Medikamente bringen und Lösungen für aktuelle Probleme gefunden werden, die sich mit der Zeit nicht von selbst lösen können.

©Julian KücklichZukunftsvisionen der Jugendlichen und Erwachsenen