5G-Reallabor für Innovationspreis des Bundeswirtschaftsministeriums nominiert

DLR-Projekt unter den besten Reallaboren des Landes

Den Menschen verständlich zu machen, welchen Nutzen die neue 5G-Mobilfunktechnologie hat, ist das Ziel des 5G-Reallabors in der Mobilitätsregion Braunschweig-Wolfsburg. Koordiniert vom Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) erforscht das Projekt seit Dezember 2019 die Einsatzmöglichkeiten von 5G als Schlüsseltechnologie in den Anwendungsfeldern Mobilität, Gesundheit und Baustellenanwendungen. Nun hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) das wissenschaftliche Projekt unter mehr als 100 Einreichungen für den „Innovationspreis Reallabore“ nominiert.

©BMVIAnna Schieben (Konsortialleiterin), Prof. Michael Ortgiese (Leiter des Instituts für Verkehrssystemtechnik) und Prof. Thomas Kürner (TU Braunschweig) bei der Preisverleihung in Berlin

„Ich freue mich, dass das 5G-Reallabor mit der Nominierung für seine bürgernahe Umsetzung und seinen praxisorientierten Ansatz gewürdigt wird. Hier in der Region Braunschweig-Wolfsburg vereinen wir fortschrittliche Forschungseinrichtungen, innovative Unternehmen und offene Kommunen – ein perfekter Standort für dieses Projekt“, sagt Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung und Beiratsvorsitzender im Projekt.

Das BMWK zeichnet zum zweiten Mal abgeschlossene und laufende Reallabore aus. Reallabore sind zeitlich und räumlich begrenzte Testräume, in denen neue Technologien oder Geschäftsmodelle unter realen Bedingungen vor Ort erprobt werden. Diese Testräume sichtbar zu machen, innovative Ideen zu würdigen und zu neuen Reallaboren zu ermuntern, sind die Ziele des Wettbewerbs. Bewertet von einer Expertenjury hat es das 5G-Reallabor diesmal unter die zehn besten Bewerber in der Kategorie „Einblicke“ geschafft.

„Wir haben das 5G-Reallabor als ein offenes Labor für Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik sowie für Bürger aufgebaut“, erklärt Konsortialleiterin Anna Schieben vom DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik. „Über die Nominierung für den Innovationspreis Reallabore freuen wir uns sehr. Sie zeigt, dass wir mit unserem Ansatz auf dem richtigen Weg sind, die technologische Forschung in den Städten Braunschweig und Wolfsburg zu erproben und die Einbindung der Gesellschaft voranzutreiben.“

Gefördert mit 12 Millionen Euro vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms forscht das DLR im 5G-Reallabor gemeinsam mit Instituten der Technischen Universität Braunschweig, der Physikalisch Technischen Bundesanstalt, dem Fraunhofer Institut für Integrierte Schaltungen und dem Institut für Automation und Kommunikation (ifak) zu ganz unterschiedlichen Anwendungen der Mobilfunktechnologie. Beispielsweise erproben die Beteiligten eine Rettungsdrohne, die Grüne Welle für Einsatzkräfte, eine automatisierte Zugsteuerung, 5G-Anwendungen auf der Digitalen Baustelle und smarte EKG-Westen. Zurzeit werden alle Anwendungsfälle praktisch im realen Umfeld erprobt. Für eine Vorstellung der Ergebnisse planen die Projektbeteiligten ein Abschlussevent mit Demonstrationen Ende 2022.

Für die Beteiligung von Wirtschaft und Gesellschaft wurde das 5G-Forum ins Leben gerufen, das dem technisch-fachlichen Austausch dient. Interessierten Unternehmen, Verwaltungsbereichen von Kommunen, wissenschaftlichen Institutionen sowie der interessierten Öffentlichkeit bietet es laufend Möglichkeiten der Teilnahme und Interaktion in Form von Veranstaltungen und Workshops. Die Städte Braunschweig und Wolfsburg sind als Umsetzungspartner direkt in die Aktivitäten eingebunden und demonstrieren und verstetigen die Projektaktivitäten in der Region.