Air2X - Wie landet ein Helikopter sicher auf einer Autobahn?

Bei etwa 1.500 Einsätzen im Jahr 2018 mussten die Helikopter der ADAC Luftrettung auf Straßen mit Verkehr landen. Das ist gefährlich und kostet Zeit, denn die Einsatzstelle wurde oft noch nicht gesichert. „Können hier nicht einfach die Fahrzeuge auf der Straße helfen?“, fragten sich die Forschenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und führten einen einmaligen Praxistest auf einem Testgelände durch. Im folgenden Video sieht man ihre Versuche mit Hilfe einer Drohne und automatisierten Fahrzeugen Rettungseinsätze schneller und sicherer durchzuführen.

 

Im Projekt Air2X haben die drei DLR-Institute für Verkehrssystemtechnik Flugführung und Flugsystemtechnik eine Vernetzung einer Drohne mit Fahrzeugen direkt realisiert. So kann die Drohne ihren geplanten Landeplatz automatisch senden und damit Fahrzeuge, die über eine entsprechende Kommunikationsschnittstelle verfügen, informieren. Eine digitale Barriere verhindert, dass diese Fahrzeuge in den gewünschten Landeplatz einfahren. Dadurch bilden sie außerdem eine physische Barriere für alle nachfolgenden Fahrzeuge auf ihrer Fahrspur. Das Szenario wurde prototypisch auf dem Testgelände – mit einer Drohne als Helikopter – erprobt. Die Implementierung in einen Helikopter ist in Vorbereitung.

 

©Marc May Die automatisierten Fahrzeuge erzeugen eine digitale Barriere, so dass der Helikopter sicher landen kann.

Air2X hat es sich zum Ziel gesetzt, das Potential der Vernetzung und der Kooperation von luft- und bodengebundenem Verkehr aufzuzeigen. Mit dieser einzigartigen Kommunikationstechnik werden Luftrettungseinsätze unabhängiger von  Boden-Rettungskräften am Einsatzort. Die Zeit bis zur Hilfeleistung kann außerdem wesentlich verkürzt werden, während die Sicherheit für den Hubschrauber und Dritte gewährleistet ist.

Die Demonstration wurden im Rahmen des DLR-internen Verbundprojektes Verkehr 5.0 durchgeführt. Das DLR wird bei Air2X vom ADAC und dem Halbleiter-Hersteller NXP unterstützt.