Apps oder Anzeigen an Haltestellen? – Studie zu Fahrgastinformationen im ÖPNV

Eine Straßenbahn steht an einer Haltestelle in Braunschweig
Quelle: DLR Straßenbahn in Braunschweig

Von unterwegs über eine Smartphone-App Daten eingeben und Verbindung ausgeben lassen? Oder lieber an der Haltestelle zur Anzeige nach oben schauen? Das Institut für Verkehrssystemtechnik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat eine Studie zu dynamischen Fahrgastinformationen mit Echtzeitdaten durchgeführt. Die Studie hatte zum Ziel, die Informationsbeschaffung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu erforschen sowie Anforderungen von Fahrgästen an mobile Anwendungen und Haltestellenanzeigen zu analysieren.

Wer viel unterwegs ist, greift zur App

Rund 73 Prozent der insgesamt 1.354 Befragten ziehen für die Information über eine benötigte ÖPNV-Verbindung eine App zurate. Unter Zuhilfenahme einer Stadtplanauskunft lassen sich rund 49 Prozent mobil zum Ziel navigieren. Vor allem Männer nutzen bevorzugt eine mobile Reiseassistenz. Die weiblichen Befragten nutzen häufiger Webseiten von Verkehrsunternehmen. Die Befragten bis 40 Jahre nutzen häufiger Apps zur Informationsgewinnung, wohingegen Befragte ab 41 Jahren etwas häufiger Webseiten bevorzugen. Für 40,1 Prozent der Befragten stellen Anzeigen an Haltestellen die wichtigste Fahrgastinformation dar. Nicht auf Auskünfte per App verzichten möchten 40,2 Prozent der Befragten.
62,7 Prozent der Befragten, die angaben, mehr als zwölfmal wöchentlich öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen, greifen dabei auch täglich zur ÖPNV-Auskunft per App – wer also viel mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, informiert sich häufiger über das Smartphone.

Quelle: DLR

Für eine ideale Fahrgastinformation sind also mehrere Informationssysteme gewünscht, die sich im besten Fall je nach den situationsbedingten Anforderungen kombinieren lassen. Dieses Ergebnis nutzen die Verkehrsforscher nun für ihre weiteren Arbeiten an innovativen Mobilitätskonzepten.

Auswertung der Studie als Infografik