Die Virtualisierung des Verkehrssystems

Szene in der Messehalle: Wissenschaftlerin vom DLR-Institut für Softwaretechnologie mit Hololens bei Einstellarbeiten.
©DLR Szene in der Messehalle: Wissenschaftlerin vom DLR-Institut für Softwaretechnologie mit Hololens bei Einstellarbeiten.

Visualisierung von zukünftigen Technologien im Verkehrssystem

Gemeinsam mit dem DLR-Institut für Softwaretechnologie und der Firma eckcellent-it haben die Wissenschaftler des DLR-Instituts für Verkehrssystemtechnik ein Augmented Reality (AR) Modul für die Simulationsumgebung des Instituts entwickelt. Dieses Modul dient zur Visualisierung von zukünftigen Technologien im Verkehrssystem. Die dafür genutzte AR- Brille "Hololens 2" der Firma Microsoft erstellt eine Verbindung zwischen der realen und er simulierten Welt. Dies bedeutet, dass einige Objekte aus der simulierten Welt als Hologrammen in die reale Welt projiziert werden und damit eine virtuelle Testumgebung entsteht. In dieser Umgebung können Neben simulierten Daten können auch erfasste Daten aus dem Testfeld Niedersachsen in Echtzeit dargestellt werden. So können nahezu beliebige Szenarien der zukünftigen Mobilität als Forschungsgrundlage genutzt werden, zudem können auch Veränderungen im Stadtbild leichter dargestellt und berücksichtigt werden. Dabei ist es möglich, sowohl ein einzelnes Fahrzeug in der realen Umgebung darzustellen als auch gleich ein umfassendes Szenario zu nutzen.

Nutzung für Demonstrations-, Validierungs- und Testzwecke

Während der Träger der Brille eine Situation beobachtet, werden ihm zeitgleich alle Informationen angezeigt, die zum Beispiel ein autonom fahrendes Fahrzeug wahrnimmt. Dies können andere Fahrzeuge, Lichtsignale, Personen oder auch Geschwindigkeitsbegrenzungen sein. Die Brille und das Fahrzeug kommunizieren über bestimmte Sensormodelle oder direkt per Funknachricht. Neben der Nutzung für Demonstrations- und Testzwecke kann die Anwendung auch für Validierungszwecke eingesetzt werden. Dadurch ist zum Beispiel leichter nachvollziehbar, warum ein autonom fahrendes Fahrzeug ein Manöver in einer bestimmten Situation durchführt und ob dieses Manöver für diese Situation angemessen ist.

Erstellen von Szenarien mit Echtzeitdaten aus dem Testfeld Niedersachsen

Die erste Demonstration des Systems erfolgte auf der 5GCMM der Hannover Messe in 2019. Mit dem, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Softwaretechnologie, entwickelten Prototypen wurde ein Teil der Kreuzung am Braunschweiger Tostmannplatz (Mergestraße/Bienroder Weg) in eine Messehalle der Deutschen Messe AG in Hannover holographiert. Das Fahrzeug bewegte sich anhand von Echtzeitdaten aus dem Testfeld Niedersachsen in einem eigens dafür abgesteckten Bereich. Die Position des Fahrzeugs wird dabei per WLAN über eine lokale Uplink-basis an das Rechenzentrum des Testfelds übermittelt und dort in die laufende Simulation eingebettet.