Projekt ALFRIED - Güterverkehr durch Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung optimieren

ALFRIED steht für „Automatisiertes und vernetztes Fahren in der Logistik am Testfeld Friedrichshafen“. Das Projekt startete Anfang Januar 2021 und wird mit 10,87 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Bis Ende Juni 2023 forscht hier ein Zusammenschluss von 11 Projektbeteiligten aus Industrie, Hochschulen und Forschungseinrichtungen, um den steigenden innerstädtischen Warentransport und Werkverkehr durch Lastkraftwagen mit Hilfe des automatisierten und vernetzten Fahrens (AVF) zu optimieren. Die Stadt Friedrichshafen ist dabei assoziierter Projektbeteiligter. Ziel von ALFRIED ist die Entwicklung eines umfassenden Mobilitätssystems zur Verminderung des Warenverkehrs zwischen den einzelnen Unternehmenswerken. Dadurch sollen Fahrten eingespart, die Emission verringert und das innerstädtische Verkehrsaufkommen entlastet werden.

Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung liefern Lösungen für diese Herausforderungen, die das Testfeld Friedrichshafen und die Stadt Friedrichshafen als gute Umgebung für komplexe Mobilitätssysteme abbildet. Die Schwerpunkte des Projekts liegen auf der Infrastruktur und einer Smart City Leitstelle.

Zunächst werden Technologien in einer Demonstrationsumgebung getestet. Im Anschluss erfolgt die Erprobung am digitalen Testfeld Friedrichshafen auf einer Werkverkehrsstrecke im Realverkehr. Vom Projekt selbst werden die Bürgerinnen und Bürger in Friedrichshafen keine Veränderungen spüren. In einem ersten Schritt werden Fahrten, bspw. zwischen den Werken durchgeführt. Die Lastkraftwagen werden mit spezieller Sensorik ausgerüstet, um mehr Informationen über Fahrten, Störungen durch Staus, Wetter, o.ä. zu erhalten.

Langfristig ist das erklärte Ziel des Projektes, über die einzelnen zu entwickelnden Komponenten der Infrastruktur sowie die Datenintegration, Fahrten zwischen den Werken zu minimieren. Die so getesteten AVF-Lösungen sind dann wiederum übertragbar für andere Anwendungsfälle, wie Überlandwerkverkehr, City-Logistik und autonomes Fahren der Zukunft.

Das Institut für Verkehrssystemtechnik des DLR unterstützt dieses Projekt mit Konformitäts- und Interoperabilitätsuntersuchungen. Dadurch werden die Schnittstellen des Testfelds Friedrichshafen und des Testfelds Niedersachsen harmonisiert und bilden damit die erste Referenz für Testfelder in Deutschland.

„Mit ALFRIED erreichen wir eine wichtige inhaltliche Abstimmung mit anderen Testfeldern, insbesondere (aber nicht nur) mit dem Testfeld Friedrichshafen. Darüber hinaus setzen wir unsere Werkzeugketten aus dem Testfeld Niedersachsen ein und können damit Aussagen über die Transfermöglichkeiten der Technologien auf andere Testfelder treffen. ALFRIED ist damit für uns ein wichtiger Baustein für den harmonisierten Zugriff auf die Testfelder in Deutschland“, erklärt Lennart Asbach, Leiter der Abteilung Verifikation und Validierung, Institut für Verkehrssystemtechnik, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR)