Zukunftsfähige Lieferketten und neue Wertschöpfungsstrukturen in der Automobilindustrie

Wie gelingt es, Wertschöpfungsstrukturen der Automobilindustrie im Land zu sichern? Gemeinsam mit der IMU Institut GmbH hat das Institut für Fahrzeugkonzepzte im Auftrag der e-mobil BW GmbH eine Studie zu zukunftsfähigen Lieferketten und neuen Wertschöpfungsstrukturen in der Automobilindustrie veröffentlicht.

Internationale Lieferketten und globale Produktionsnetzwerke sind wichtige Säulen des Maschinenbaus und der Automobilindustrie in Baden-Württemberg. Doch durch weltweite Abhängigkeiten entstehen auch Störanfälligkeiten, wie etwa in der Corona-Pandemie. Weitere Risiken zeichnen sich ab, beispielsweise durch neue Komponenten aus Asien für die Elektromobilität oder für die Dekarbonisierung des Mobilitätssystems. Eine neue Studie der Landesagentur e-mobil BW analysiert daher, wie es gelingt, widerstandsfähige Lieferketten und smarte Wertschöpfungsstrukturen in Baden-Württemberg zu sichern und Unternehmen, Politik und Gesellschaft für ein Risikomanagement zu sensibilisieren. Zudem werden Handlungsoptionen für baden-württembergische Unternehmen identifiziert.

Das Schlagwort der „resilienten Lieferketten“ hat pandemiebedingt hohe Aufmerksamkeit erfahren. Resilienz beschreibt eine Widerstandskraft, um schwierige Situationen ohne anhaltende Beeinträchtigung zu überstehen. Zahlreiche Betriebe in der Automobilwirtschaft und dem Maschinenbau sind durch die internationalen Verflechtungen ihrer Lieferketten unter Druck geraten. So standen beispielsweise die Bänder still, da Halbleiter nicht verfügbar waren. Zurzeit mangelt es, verursacht durch den Krieg in der Ukraine, an Kabelbäumen. Die neue Studie der Landesagentur untersucht daher auch, welche kurz-, mittel- bis langfristigen Ansätze und Maßnahmen es gibt, um die Resilienz zu steigern. Es zeigt sich jedoch, dass kurzfristige Anpassungen in einer akuten Krise schwierig sind. Die Erhöhung der Resilienz kann systematischer bei unternehmerischen Entscheidungen berücksichtigt werden, um im Krisenfall besser reagieren zu können. In Folge der Pandemie ist bislang jedoch keine grundlegende Abkehr von bisherigen Beschaffungsstrategien erkennbar.

Die Studie „Zukunftsfähige Lieferketten und neue Wertschöpfungsstrukturen in der Automobilindustrie“ steht ab sofort kostenfrei  zur Verfügung. Ein Zwischenbericht der Studie mit dem Titel „ReLike: Smarte Lieferketten und robuste Strategien für die Transformation“ wurde bereits im Januar 2021 veröffentlicht.

Die Vorstellung der Studie am 20. Juni 2022 im Rahmen der e-mobil BW connects wurde aufgezeichnet und kann in der Mediathek oder auf YouTube angesehen werden.