BEniVer - Begleitforschung Energiewende im Verkehr

Im Rahmen der Forschungsinitiative „Energiewende im Verkehr“ untersucht das wissenschaftliche Begleitforschungsprojekt „BEniVer“ umfassend die Entwicklung regenerativer Kraftstoffe mit dem Ziel die 14 technischen Forschungsvorhaben der Initiative mit über 100 beteiligten Forschungsgruppen und Industriepartnern zu vernetzen, Synergiepotenziale zu heben und die Projektergebnisse vergleichbar zu machen. Im Fokus des Projekts stehen fachübergreifende Analysen zu technischen, ökologischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Auswirkungen.

Ziele

Das Forschungsprojekt „BEniVer“ hat sich zum Ziel gesetzt die zukunftsweisenden technischen Forschungsvorhaben der Förderinitiative „Energiewende im Verkehr“, ergebnisorientiert, methodisch, transparent und objektiv zu begleiten. Zu den Aufgaben der Begleitforschung gehört die Organisation von jährlichen Statuskonferenzen und fachübergreifenden Workshops, auf denen die ProjektteilnehmerInnen von inhaltlichen Synergien, der Bereitstellung relevanter Informationen und Möglichkeiten für erkenntnisfördernden Austausch profitieren .

Vorgehensweise

In enger Zusammenarbeit mit dem technischen Verbundvorhaben hat die Begleitforschung zudem ein umfassendes Datenkonzept entwickelt, um Vergleichbarkeit innerhalb der Forschungsinitiative sicherzustellen. Die Daten und Ergebnisse der Forschungsprojekte werden in einer Gesamtbetrachtung zusammengeführt und dienen als Grundlage für technische, ökonomische und ökologische Bewertungen sowie Analysen zur Integration in das Energie- und Verkehrssystem. Weiterhin werden mit Analysen zur Akzeptanz und zu Markteinführungsmechanismen auch gesellschaftliche Dimensionen und Auswirkungen einer Einführung von strombasierten Kraftstoffen adressiert.

Innerhalb des Projekts wird das DLR Institut für Verkehrsforschung die Nutzung und Akzeptanz regenerativer Kraftstoffe im Verkehrssystem untersuchen. Der Fokus der Untersuchung liegt auf dem bodengebundenen Verkehr, dem Personen- und Güterverkehr und den Kraftstoffen aus den begleitenden Verbundprojekten. Hierdurch leistet das Institut für Verkehrsforschung einen Beitrag zur Marktpotenzialabschätzung regenerativer Kraftstoffe.

Um den Nutzen regenerativer Kraftstoffe im Verkehrssystem abzuschätzen, wird die Großanlage „Moving Lab“ des Instituts zum Einsatz kommen. Das „Moving Lab“ stellt eine neue Form der GPS- und Smartphone-gestützten Erhebung von Mobilitätsdaten dar, mit deren Hilfe das Tankverhalten der in Deutschland zugelassenen Fahrzeugflotte untersucht werden soll. Dies erlaubt wichtige Rückschlüsse darüber, wie flächendeckend neue Kraftstoffe eingeführt werden müssen. Darüber hinaus wird der zeitliche und räumliche Bedarf an Kraftstoffen für unterschiedliche Segmente des Verkehrs quantifiziert.

Des Weiteren wird das Institut für Verkehrsforschung eine Stated Preference Erhebung zur Akzeptanz regenerativer Kraftstoffe durchführen. Auf diesem Wege sollen Eigenschaften der Kraftstoffe aus Sicht der Nutzer identifiziert und festgestellt werden, wie deren Attraktivität erhöht werden kann. Zur Ergänzung werden internationale Erfahrungen vergleichend hinzugezogen.

Ergebnisse

Die Daten und Ergebnisse der Forschungsprojekte werden in einer Gesamtbetrachtung zusammengeführt und dienen als Grundlage für eine umfassende Systemanalyse und Technikbewertung. Dabei werden die im Rahmen der Förderinitiative untersuchten regenerativen Kraftstoffe und deren Herstellprozesse hinsichtlich verschiedener Bewertungskriterien, wie bspw. Kosten, Umweltwirkungen und Entwicklungspotenzialen analysiert.

Im Ergebnis entsteht ein Leitfaden mit Handlungsoptionen für die Erforschung, Entwicklung, Produktion, Nutzung und Markteinführung von alternativen Kraftstoffen. Dieser Leitfaden soll eine fundierte Informationsbasis für gesellschaftliche Entscheidungen zur Weiterentwicklung einer nachhaltigen Mobilität bereitstellen.

Auftraggeber

Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) innerhalb des Förderprogramms „Energiewende im Verkehr“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie“

Projektpartner

Das Projektkonsortium ist interdisziplinär zusammengesetzt. Folgende sechs
Forschungseinrichtungen arbeiten in der Begleitforschung zusammen:

  • Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt
    • Institut für Verbrennungstechnik (Gesamtprojektkoordination)
    • Institut für Vernetzte Energiesysteme
    • Institut für Fahrzeugkonzepte
    • Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr
    • Institut für Physik der Atmosphäre
    • Institut für Technische Thermodynamik  
    • Institut für Zukunftsenergie und Stoffstromsysteme
  • Forschungsstelle für die Energiewirtschaft
  • Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung
  • Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung
  • Deutsches Biomasseforschungszentrum

Projektlaufzeit

06/2018 bis 05/2022