DLR Online-Wissensplattform hilft Unternehmen beim Umstieg auf E-Fahrzeuge

12.11.2020
E-Fahrzeug
Haiyin | Dreamstime.com

Waren zunächst vor allem technikaffine oder besonders umweltbewusste Unternehmen an dem Kauf von E-Fahrzeugen interessiert, so erwägen mittlerweile immer mehr Betriebe einen Umstieg auf E-Fahrzeuge. Jedoch fehlt es häufig an transparenten und übersichtlichen Informationen, besonders online steht der Anwender zunächst vor einer undurchschaubaren Fülle unterschiedlicher Auskünfte. Welche Faktoren beim Kauf von E-Fahrzeugen relevant sind und beachtet werden müssen ist für viele Interessierte daher zunächst unklar. Mit dem Projekt EUFAL hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Kooperation mit sechs weiteren europäischen Forschungseinrichtungen nun eine englisch-sprachig Online-Wissensplattform erstellt, die Unternehmen in unterschiedlichen Phasen der Entscheidungsfindung unterstützen soll.  Von der ersten Überlegung zu Einsatzmöglichkeiten von Elektrofahrzeugen, über die Umsetzung der Einführung bis hin zur Optimierung elektrischer Fahrzeugflotte werden Informationen und Hinweise zur Entscheidungsunterstützung auf der im Rahmen der ERA-NET Cofund Electric Mobility Europe (EMEurope) und durch die Europäische Kommission geförderten Plattform angeboten. Neben dem DLR Institut für Verkehrsforschung waren die DTU Management Engineering, Copenhagen Electric, die Maritime University of Szczecin, das AIT Austrian Institute of Technology, Borusan Lojistik und die Technische Universität Istanbul an dem Projekt beteiligt.

„Einer der grundlegendsten Aspekte, der vor allem kleinere Betriebe vor dem Kauf von E-Fahrzeugen für ihre betriebliche Flotte beschäftigt, ist, ob sich der Umstieg wirtschaftlich für sie lohnt. Mit EUFAL wollen wir wichtige Wissenslücken schließen und Unternehmen durch unsere Tools eine Entscheidungshilfe bieten,“ erklärt DLR Projektleiterin Anika Lobig.

Lohnt sich der Umstieg? Welche Förderung kommt in Frage?

Auf der EUFAL-Austauschplattform können Unternehmen mit dem Fleet Analyzer Tool detaillierte Vergleiche zwischen herkömmlichen Fahrzeugen und E-Fahrzeugen anstellen, um herauszufinden, wie sich ein Umstieg auf E-Fahrzeuge mit ihren spezifischen Flottenbedürfnisse in Einklang bringen lässt. Hierdurch erfahren Betriebe schon vor Investition in E-Fahrzeuge, ob ein Umstieg wirtschaftlich machbar und rentabel sein wird. Neben diesem grundlegenden Kosten-Nutzen-Tool, das sich vor allem an Unternehmen richtet, die vor einer ersten Kaufentscheidung stehen, finden Unternehmen auf der Webseite auch externe Links zu weiteren Online-Tools, mit denen komplexere Rechnungen zur Optimierung bereits bestehender Flotten durchgeführt werden können. Außerdem bietet die EUFAL-Plattform eine Übersicht zu aktuellen Fördermaßnahmen – hierzu können Interessierte sich durch eine internationale Förderlandkarte klicken. Denn nicht nur in Deutschland werden immer mehr Maßnahmen zur Förderung von E-Fahrzeuge implementiert, von denen Unternehmen beim Umstieg auf umweltschonendere Flotten profitieren können.

Fahrzeugtypen und die internationale Lade-Infrastruktur

Nicht für jeden betrieblichen Zweck eignet sich das gleiche E-Fahrzeug. Dabei unterschieden sich E-Flotten in ihrem Angebot von herkömmlichen Fahrzeugangeboten nicht nur in Form, sondern auch Größe, Zweckmäßigkeit und weiteren Faktoren. Die EUFAL Wissensplattform gibt auch hierüber Aufschluss: Besuchern werden einige der aktuellen E-Fahrzeugmodelle vorgestellt und aufgezeigt, zu welchen Zwecken sich die unterschiedlichen Fahrzeuge eignen. Auch informiert die Plattform darüber, welche Faktoren bei dem komplexen Thema Lade-Infrastruktur besonders wichtig sind. Externe Links verweisen z.B. auf Webseiten mit Landkarten zu öffentlichen Ladeinfrastrukturen und geben Auskunft über unterschiedliche Anbieter. Auch hierdurch wird Unternehmen die Entscheidung zur Integration von E-Fahrzeugen erleichtert.

Die Plattform ist für alle Interessierte frei zugänglich. Sie soll dabei helfen, das Interesse an E-Fahrzeugen bei Unternehmen zu steigern und die Markteinführung von Elektrofahrzeugen im Wirtschaftsverkehr weiter vorantreiben.