Sichere KI für autonomes Fahren – KI Absicherung präsentiert Sicherheitsargumentation in Berlin

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Als erstes von vier Projekten der KI Familie der VDA Leitinitiative für autonomes und vernetztes Fahren schließt das Förderprojekt KI Absicherung seine Arbeiten ab. Am 23. Juni wurden in Berlin die Forschungsergebnisse des öffentlich geförderten Projekts präsentiert. In den vergangenen drei Jahren hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) darin mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft an der Nachweisbarkeit der funktionalen Sicherheit von KI-basierten Systemen in automatisierten Fahrzeugen geforscht.

Verfahren der künstlichen Intelligenz (KI) spielen eine Schlüsselrolle, um hochautomatisiertes und autonomes Fahren zu ermöglichen. Zu ihren Aufgaben gehört es unter anderem, die Umwelt, wie zum Beispiel andere Fahrzeuge und Fußgänger, wahrzunehmen sowie komplexe Verkehrsszenarien zu erfassen, um auf diese adäquat reagieren zu können.

Mit den Chancen und Herausforderungen, die KI basierte Funktionsmodule mit sich bringen, beschäftigt sich der Projektverbund der KI Familie als Ganzes. KI Absicherung machte dabei 2019 als erstes von vier Projekten den Anfang. In dem Projekt erarbeiteten namhafte Automobilhersteller, Zulieferer, Technologieprovider und Forschungseinrichtungen erstmals gemeinsam eine Methodik für eine neuartige Sicherheitsargumentation, die systematisch Schwächen von KI-basierten Funktionen identifiziert, messbar macht und mitigiert. KI Absicherung hat im Kern einen Industriekonsens für ein methodisches Vorgehen zur systematischen Erstellung einer evidenzbasierten Sicherheitsargumentation geschaffen.

©Mackevision Mediendesign GmbH Verkehrserfassung mit Hilfe von KI

Zur Erzeugung nutzbarer Evidenzen wurden im Projekt Absicherungs- und Testmethoden entwickelt und in die Absicherungsmethodik integriert. Die Projektergebnisse reichen über den Einsatz in der deutschen Fahrzeugindustrie hinaus. Sie werden unter anderem auch in die für autonomes Fahren relevanten Standardisierungsgremien der ASAM und ISO/PAS 8800 eingebracht. Auf der Abschlussveranstaltung des Projekts am 23. Juni im DRIVE Volkswagen Forum in Berlin wird die von KI Absicherung entwickelte Absicherungsmethodik der Fachöffentlichkeit präsentiert.

Das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik betrachtete im Projekt verkehrssituative corner cases (seltene Ereignisse). Hierbei wurde zum einen eine Taxonomie an verkehrlichen Situationen erarbeitet, die für eine KI herausfordernd sein können. Zum anderen wurden auf Basis von infrastrukturell erfassten Trajektoriendaten der AIM Forschungskreuzung reale Verkehrssituationen am Beispiel U-Turn mit kreuzenden Fußgängern extrahiert und analysiert. Exemplarisch wurde eine Situation synthetisch nachgebildet und in einen projektseitigen Datensatz aufgenommen, um diese zum Testen von KI bereitzustellen.  

Das Forschungsprojekt KI Absicherung ist Teil der KI-Strategie der Bundesregierung, die den Standort Deutschland langfristig für die neuen Schlüsseltechnologien aufstellen und die Marktführerschaft der deutschen Automobilindustrie im Hinblick auf das automatisierte Fahren nachhaltig sichern soll. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 19,2 Millionen Euro gefördert.

 

Über das Projekt:

Laufzeit: 1. Juli 2019 – 30. Juni 2022

Gesamtbudget: 41 Mio. EUR

24 Partner:

  • Automobilhersteller: Volkswagen AG (Konsortialführer), AUDI AG, BMW Group, Opel Automobile GmbH
  • Zulieferer: Continental Automotive GmbH, Robert Bosch GmbH, Elektronische Fahrwerksysteme GmbH, Valeo Schalter und Sensoren GmbH, ZF Friedrichshafen AG,
  • Technologieprovider: Automotive Safety Technologies GmbH, Intel Deutschland GmbH, Mackevision Medien Design GmbH, Merantix Momentum, Luxoft GmbH, umlaut systems GmbH, QualityMinds GmbH
  • Forschungspartner: Fraunhofer IAIS (Stellv. Konsortialführer und Wissenschaftlicher Koordinator), Fraunhofer IKS, Bergische Universität Wuppertal, Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, FZI Forschungszentrum Informatik, TU München, Universität Heidelberg

Externe Technologiepartner: BIT Technology Solutions GmbH, neurocat GmbH, understand ai GmbH

Projektmanagement: European Center for Information and Communication Technologies – EICT GmbH