Auswirkungen der Pandemie auf die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel

Ziele

In Arbeitspaket 6300 werden alle verfügbaren Datenquellen (außer Fragebogenerhebungen, die in AP 6100 behandelt werden) analysiert, um Einsichten in die Auswirkungen der Pandemie auf die Nutzung unterschiedlicher Verkehrsmittel zu erhalten. Ziel ist es dabei auch, eine Übersicht der verfügbaren Datenquellen samt ihrem Nutzen für die Verkehrsforschung zu erstellen. Dabei wird nicht nur betrachtet welche Erkenntnisse im Hinblick auf die Nutzung eines spezifischen Verkehrsmittels aus einer Datenquelle gewonnen, sondern auch wie die verschiedenen Datenquellen miteinander kombiniert werden können und welche jeweiligen Vor- und Nachteile sie haben.

Vorgehensweisen und Methoden

Zunächst wurden alle potenzielle relevanten Datenquellen gesichtet:

  • Mobilfunkdaten
  • Floating Car Data
  • Zählstellendaten (Pkw, Fahrrad, Passanten)
  • Webscraping-Daten (E-Tretroller, Leihfahrräder, Carsharing)
  • Flugverkehrsstatistiken
  • Daten zur Nutzung des Öffentlichen Personenverkehrs

Alle frei verfügbaren Daten wurden unmittelbar bezogen und ausgewertet. Zudem wurde ein Floating Car Datensatz des Unternehmens INRIX eingekauft.

Bei kontinuierlich erhobenen und verfügbaren Daten wurde die Zeit seit Beginn des ersten Lockdowns in Deutschland (22. März 2020) mit der Zeit vor der Pandemie verglichen. Insbesondere bei den Fahrradzählstellen konnte so das langjährige Mittel der Anzahl an gezählten Fahrrädern in Bezug zu der Anzahl der gezählten Fahrräder während der Corona-Pandemie gesetzt werden. Stundengenaue Zählstellendaten für Pkw, Fahrräder und Passanten erlaubten es tagesverlaufs-, wochentags- und jahreszeitbereinigte Analysen durchzuführen. Da insbesondere die Nutzung des Fahrrades sehr stark von den Witterungsbedingungen beeinflusst wird, wurden die Daten der Fahrradzählstellen außerdem durch Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes angereichert, um auch den Einfluss von Temperatur, Niederschlag und Wind kontrollieren zu können.

Bei Daten, die käuflich erworben oder beantragt werden mussten, wurden hingegen spezifische Vergleichszeiträume für die Zeit während und vor der Pandemie definiert und miteinander verglichen. Diese Vergleichszeiträume umfassen eine Juni-Woche im Sommer 2020 und eine Juni-Woche im Sommer 2019. Beide Wochen wurden so gewählt, dass sie jeweils keine Schulferien und keine Feiertage beinhalten, um möglichst gut die gewöhnliche Mobilität abbilden zu können. Der Juni wurde gewählt, weil sich im Jahr 2020 zu diesem Zeitpunkt die Mobilität nach dem ersten Lockdown wieder einigermaßen normalisiert hat und das gesellschaftliche insgesamt einen Zustand erreichte, der von vielen als das „neue Normal“ bezeichnet wurde.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Arbeitspaketes wurden u.a. in einem Vortrag bei der Seminarreihe „Eisenbahnwesen“ des Instituts für Land- und Seeverkehr der Technischen Universität Berlin vorgestellt: https://www.ews.tu-berlin.de/sommersemester_2021/31_mai_2021/

Weitere Publikationen in wissenschaftlichen Zeitschriften sind in Arbeit.