EASIER - sEAmless SustaInable EveRyday urban mobility

Nahtlose Nachhaltige urbane Mobilität im Alltag

Das Teilprojekt „Attraktive Umstiege“ des DLR Institut für Verkehrsforschung zielt innerhalb des Verbundprojektes EASIER darauf ab, den Anteil aktiver Mobilität (Fuß und Fahrrad) und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) am Modal Split zu steigern, indem der Zugang zum ÖPNV und die Verbindungen zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu Fuß und mit dem Fahrrad attraktiv gestaltet und geplant werden.

Hierfür sollen Instrumente des Tactical Urbanism (Taktischer Urbanismus) eingesetzt werden. Dies sind einfache, kostengünstige und temporäre Maßnahmen im öffentlichen Raum, die partizipativ – d.h. von den Nutzer*innen selbst – entwickelt und umgesetzt werden. Im Teilprojekt soll herausgefunden werden, inwiefern diese Instrumente die Akzeptanz der Maßnahmen beeinflussen und somit Umstiege vereinfachen. Anhand zwei konkreter Fallbeispiele in Berlin und weiteren Fallstudien in anderen europäischen Partnerstädten wird mittels Befragungen evaluiert, welche Wirkungen solche Maßnahmen auf das Mobilitätsverhalten haben. Dabei soll auch herausgefunden werden, ob und inwiefern diese „von unten“ (von den Nutzer*innen) initiierten Maßnahmen in anderem Maße akzeptiert werden als Maßnahmen „von oben“, das heißt durch die Politik bzw. Verkehrsbetreiber angestoßene und durchgeführte Interventionen. Um die Maßnahmen auch realisierbar auszurichten und zu verstetigen finden zu Projektbeginn und gegen Projektende Workshops mit Stakeholdern (Mobilitätsdienstleister, Verwaltung, Initiativen) statt. Die Aktivitäten sind darüber hinaus im Gesamtprojekt international verzahnt, um eine höhere Aussagekraft zur Übertragbarkeit auf andere Kontexte zu erzielen.

Ziele

Ziele des Gesamtprojekts

  • Schaffung neuer Erkenntnisse über das Nutzerverhalten und die Präferenzen in der neuen städtischen Mobilitätslandschaft,
  • Nahtlose Integration aktiver und gemeinsam genutzter Verkehrsträger mit dem öffentlichen Nahverkehr durch Netzgestaltung,
  • Effiziente Tarifsysteme, die die Nutzung nachhaltiger Verkehrsträger fördern und gleichzeitig die Einnahmen des ÖPNV sichern,
  • Vergrößerung der Einzugsbereiche von Bahnhöfen durch die Bevorzugung aktiver Zugangs- und Ausstiegsmöglichkeiten durch die Stadtgestaltung,
  • Verbesserung der Umsteigebahnhöfe durch bauliche Gestaltung,
  • Ein wirksamerer Rechtsrahmen zur Förderung einer verbesserten Mobilität.

Ziele des Teilprojektes „Attraktive Umstiege“

  • Steigerung der Attraktivität des Umweltverbundes durch:
    • Attraktive Gestaltung des Zugangs für den Fuß- und Radverkehr
    • Attraktive Gestaltung der Verbindungen verschiedener Verkehrsmittel
Konkret in Berlin: Umstiege von/zu ÖPNV-Stationen zu räumlich distanzierten Jelbi-Mobilitätsstationen am U-Bahnhof Haselhorst und dem S- und U-Bahnhof Lichtenberg.

Vorgehensweise

Das Teilprojekt unterteilt sich in vier Arbeitspakete. Zentrales Element ist ein Workshop zur Entwicklung und Umsetzung der Tactical Urbanism Maßnahmen. Die Maßnahmen werden anhand von zwei unterschiedlichen Fallbeispielen in Berlin untersucht. Betrachtungsgegenstand sind dabei Haltestellen des ÖPNV und deren Umgebung, insbesondere die Fußwege, die verschiedene Standorte der Verkehrsmittel bzw. Haltepunkte verbinden. Als Fallbeispiele wurden in Abstimmung mit den lokalen Partnern die Jelbi-Stationen am U-Bahnhof Haselhorst, sowie am S- und U-Bahnhof Lichtenberg ausgewählt. Dies sind sogenannte Mobilitätsstation, an denen auf einer gekennzeichneten Fläche mehrere Verkehrsmittel zur Verfügung stehen, u.a. Carsharing und Elektrotretroller-Sharing. Die nächsten Haltestellen befinden sich an etwa 100 bis 200 Meter entfernten Standorten und sind durch Straßen und andere Barrieren räumlich getrennt. Somit weisen beide Fallbeispiele eine andere räumliche Struktur und Situation in der Umgebung auf.

Im Rahmen von Stakeholder- und Nutzerworkshops werden mögliche Maßnahmen definiert und umgesetzt, dessen Akzeptanz und Auswirkungen hinsichtlich einer gesteigerten Attraktivität der Stationsumgebung durch Nutzer-Befragungen evaluiert werden. Zudem wird am Projektende in einem weiteren Stakeholder-Workshop die Verstetigung der Maßnahmen diskutiert und mögliche Empfehlungen für handelnde Organisationen und Institutionen abgeleitet.

Projektphasen

Projektfokus

 

Projektorganisation

 

Teilprojekt (WP5)

 

Auftraggeber

Fördermaßnahme des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) "Urban Accessibility and Connectivity“ innerhalb der Joint Programming Initiative "JPI Urban Europe

Projektpartner

Koordiniert wird das Projekt durch Prof. Otto Anker Nielsen vom Danmarks Tekniske Universitet (DTU) (Dänemark), Institut for Teknologi, Ledelse og Økonomi.

Das Projektkonsortium besteht aus:

  • Metroselskabet (METRO) (Dänemark)
  • Region Hovedstaden (RH) (Dänemark)
  • Norges teknisk-naturvitenskapelige universitet (NTNU) (Norwegen)
  • Lunds Universitet (ULUND) (Schweden)
  • Technische Universität Kaiserslautern (TUK) (Deutschland)
  • Deutsches Institut für Urbanistik (DIFU) (Deutschland)

Zudem haben 25 weitere Partner einen Letter of Intent unterzeichnet, erhalten aber keine Zuwendung. Für das DLR-Teilprojekt haben die Partner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz Berlin, Bezirk Spandau; BVG, voi; Fuss e.V. und Pro Bahn Absichtserklärungen unterzeichnet.

Projektlaufzeit

  05 /2021 bis 04/2024